Dienstag, September 27, 2005

Ibiza Tag 6 - Nachtprogramm: "Fiesta de Espuma" im Amnesia


Mittlerweile war es Sonntag geworden und der Tag unserer Abreise rückte näher. Wir dachten, dass das viellicht auch gar nicht so verkehrt sein könnte, denn mittlerweile zeigten wir schon die ersten Ermüdungserscheinungen. Nach kurzer Nachtruhe ging es zum Frühstück und nach etwas Schlaf mal wieder an den Strand. An Nachtruhe, bzw. in unserem Fall an Morgenruhe war wieder mal nicht zu denken. Ungefähr 50m von unserem Hotel entfernt brummten an diesem Tag seit acht Uhr morgens die Bässe zu den besten Partyrhythmen. Die Schlange auf dem Parkplatz war riesengross und schien bis mittags um zwei nicht abzunehmen. Im Space war wie jeden Sonntag "We love Space" angesagt. Die Veranstaltung schien tausende Partywütige wie ein schwarzes Loch anzuziehen und von morgens um acht bis spät in die Nacht zu dauern. Also betrachteten wir uns die Menschenmassen als Zaungäste und verabschiedeten uns wieder an Strand und Pool, um nach dem Abendessen wieder mit dem obligatorischen Warmup zu beginnen. Wieder dabei war die halbe Nachbarschaft und wir schossen ein paar lustige Bilder auf dem Balkon. Die Nachbarn wollten alle ins "Amnesia" auf die Schaumparty, die nicht nur Mittwochs, sondern auch Sonntags stattfand, nur unter einem anderen Motto. Stefan und ich verneinten die Frage, ob wir mit unseren Nachbarn hin wollen, denn es die Insel hatte noch mehr heilige Stätten zu bieten, die wir nicht kannten und unmöglich in einer Woche alle schaffen würden. Aber das Glück sollte uns nicht Hold sein, denn es gab keine Karten mehr für das Privilege oder das Pacha. Anscheinend waren die Partys extrem gut besucht oder unser Ticketdealer war unterversorgt. Jedenfalls haben wir dann schwarz ein paar Karten für das Amnesia besorgt und sind dann dort gegen zwei Uhr Nachts eingelaufen, nachdem ich vor dem obligatorischen Barbesuch noch eine Flasche Mineralwasser getrunken hatte. Man weiss ja nie, wofür es gut ist. Im Amnesia war es wieder gut besucht und später entdeckten wir noch die beiden Amis aus dem Hotel. Stefan bestellte uns einen Wodka-Redbull und der Preis dafür lag bei unglaublichen 15€. dafür würden wir zwei Flaschen zu Hause kriegen. Aber man gönnt sich ja sonst nichts und wofür arbeiten wir denn das ganze Jahr? Die Mischung war sehr, sehr gut und mehr als einer davon war nicht mehr nötig, um die Stimmung aufrecht zu erhalten. Später entdeckten wir noch unsere spanischen Nachbarinnen in einer Ecke des grosse Saales und machten mit denen Party. Als der Schaum losging stürzte sich A.J. wie ein Bekloppter in den Schaum, tauchte Unter und suhlte sich darin. Sah lustig aus. Er brüllte mir aug Englisch was ins Ohr, was ich in der Lautstärke wie folgt verstand: Es gibt eine Möglichkeit wenig Spass zu haben und eine viel. Bei der zweiten nimmt man was und wie ich verstanden hatte, hatte er sich wohl was eingefahren. Naja, wenigstens schien er es zu verkraften und machte keine Anstalten irgendwie abzudrehen oder zum Serienmörder zu werden. Gracia zierte sich anfangs ein wenig in den Schaum zu kommen. Aber nachdem sie realisiert hatte, dass es wohl kein Entrinnen gäbe, sprang sie auf meinen Rücken und ich trug sie in den Schaum, wo ich sie dann gnadenlos absetzte. Später wollten wir mit den Mädels und Ihrem Kumpel noch ein Taxi zurück ins Hotel nehmen. Leider waren wir zu viele für ein Taxi, deswegen haben Stefan und ich auf den Bus gewartet. War mir eh' recht so, denn Taxis waren früh morgens kaum zu kriegen und ein Typ, der das anscheinend schwarz machte, verlangte 25€, also ungefähr den doppelten Fahrpreis, den ich nicht bereit zu zahlen war. Jedenfalls warteten wir noch ein paar Minuten auf den Bus und dann waren wir wieder rechtzeitig zum Frühstück im Hotel. Allerdings durchnässt vom Schaum und etwas durchgefroren. Allmählich schien der ganze Urlaub an die Substanz zu gehen, denn wir waren beide total fertig uns spürten ein Halsweh, erste Anzeichen einer drohenden Erkältung. Das sollte also der Preis sein, für diesen Urlaub.....

Donnerstag, September 22, 2005

Ibiza Tag 5 - Nachtprogramm: "Hed Kandi" im El Divino mit Stromausfall


Nachdem wir mal wieder nach einer sehr, sehr kurzen Nachtruhe durch Lärm und Geschrei aus dem Nachbarzimmer der Spanierinnen wach wurden, gings erstmal wieder an das köstliche Frühstücksbüffet. danach wollten wir weiter pennen, aber irgendwie gabs in unserem Stockwerk keine Ruhe mehr. Jedenfalls wollten wir pennen und wurden dauernd durch den Reinigungsservice, der sich um diese Zeit den umliegenden Zimmern widmete, wachgemacht. Die spanischen Mädels nebenan trugen auch ihren Teil zur Lärmkulisse bei. Stefan und ich haben darüber gemutmasst, wenn man mit denen liiert wäre, würde man die ganze Zeit Feuer unterm Hintern gemacht bekommen. Also sind wir gegen Mittag an den Hotelpool geflüchtet und haben uns mal wieder auf den Sonnenliegen etwas bräunen lassen. Ab und zu gings an den Pool und die meiste Zeit widmeten wir uns unserer Urlaubsliteratur. Ich für meinen Teil dem Buch "Pimp" von Iceberg Slim, in dem es nur um Zuhälterei, Koksen und Frauen verprügeln ging. Ziemlich derb, nicht umsonst war es seit Jahren Bestandteil der US-amerikanischen Skandalliteratur und galt lange Zeit aufgrund der harten Sprache als unübersetzbar. Heute dient das Buch vielen Gangster-Rappern als Vorbild. Aber irgendwie war es ziemlich cool damit im Kinderpool zu liegen, die Sonne und Oben-Ohne Damen zu geniessen und in dem Buch zu lesen. Die Mädels vom Abend vorher lagen 20m weiter und verschlangen auch ein Buch nach dem anderen. Da wir den Eindruck hatten, dass sie uns bewusst ignorierten, taten wir das gleiche und liessen sie links liegen. Hiess es doch in meiner gerade erwähnten Literatur, dass man sich nicht nach irgendwelchen Schnallen zu richten hat, sondern umgekehrt. Ok, vielleicht ist das aber der Grund wenn man als Kerl beziehungsmässig nichts gebacken bekommt, aber das ist eher ein Thema für die Couch und soll vom Leser hier keinesfalls ernst genommen werden. Nachdem wir mal wieder diesen kompletten Nachmittag am Pool verbracht haben, gings dann wieder zum Abendbuffet und anschliessend noch mal ein Stündchen pennen. Warm-Up haben wir diesmal mit den Nachbarn gefeiert. Links von uns, wo das Pärchen wohnte, kam der Kerl raus, mit dem ich mich erstmal mit einem Bierchen locker unterhielt. Dann musste er wieder rein, anscheinend hatte ihn seine Alte zurückgepfiffen. Rechts von uns waren relativ viele Leute auf dem Balkon. Die beiden Spanierinnen stellten sich als Gracia und Ana mit Ihrem Freund Salva vor und baten uns den Ghettoblaster auf den Balkon zu stellen, damit jeder etwas davon hat. Mit Gracia habe ich mich dabei länger unterhalten, das Problem war nur als sie merkte, dass ich etwas Spanisch kann, hat sie in einem Tempo mit mir geredet, dass ich kaum noch hinterher kam mit dem Verstehen. Sie war 22 und Kindergärtnerin, liebt Kinder total und war Single, wie ich in unserem Gespräch herausfand. Ausserdem schienen beide Mädels partytechnisch unterwegs zu sein, hatte ich sie doch schon mittags beim Bier auf dem Balkon gesehen und jetzt entdeckte ich Jack Daniels, den sie mit Cola mischten. Also Geschmack hatten sie jedenfalls. Stefan und ich holten direkt eine Flasche Smirnoff und stiessen auf gute Nachbarschaft an. Im Dienste einer innereuropäischen Völkerverständigung führten wir sie in das Wodka-Brause-Ritual ein, das sie kichernd mitmachten und wohl lustig fanden, denn es erinnerte sie etwas an das Tequila-Ritual. Später kamen dann noch Chris und A.J., zwei durchgeknallte Typen aus New York auf den Balkon und bauten aus einer leeren Redbull-Dose eine Bong aus der Sie sich erstmal ein bisschen rauchtechnische Entspannung verschafften. Mit beiden haben wir uns dann auch noch ganz gut auf Englisch unterhalten und dann machte noch mal eine Tüte die Runde. Stefan und ich bekamen von dem Zeug was angeboten, allerdings lehnten wir dankend ab und widmeten uns lieber unseren Wodka-Bullingers. Gracia meinte dann, dass wir doch mit Ihnen auf Tour gehen sollten, allerdings hatten Stefan und ich schon die Anzahlung für Hed Kandi geleistet. So trennten sich nach dem Warm-Up unsere Wege und wir gingen in die Bar, um unsere Tickets abzuholen. Vorher deckte ich mich noch mit Mineralwasser vom Sparmarkt ein, um auf dem Weg zur Bar meinen Körper zu reinigen, denn das war meine Strategie, um wieder runterzukommen, wenn ich einen im Tee hatte. In der Bar warteten wir bei einem Bierchen dann gemütlich auf den Bus, der um halb zwei die Leute vor der Bar abholt. Das war ziemlich Cool, dass im Ticketpreis der Bustransfer zur Party drin war. Nachdem alle Leute im Bus waren gings dann los in den Hafen von Ibiza-Stadt wo die Hed Kandi Party im "El Divino" stattfinden sollte. Der Club war ziemlich stylish. In beiden Räumen lief sehr, sehr gute Housemusik, wie man sie nur von Hed Kandi kennt. Die Stimmung war riesig. Knapp bekleidete Mädels in Engelskostümen mischten sich unter die Leute und sorgten für einen netten Blickfang, genauso wie die Tänzer, die auf grossen Stelzen mitten durch das Publikum liefen, oder die Gogos, die auf den Emporen tanzten. Stefan und ich tanzten, was das Zeug hielt und wir waren flugs von englischen Mädels umringt, die mit uns Party machten. Man lächelte sich an, klatsche sich die Hände ab und machte eine gute Party. Zwischendrin ging es raus auf die Terrasse vom El Divino, die mit Sonnensegeln überspannt war und einen grandiosen Blick auf den Hafen von Ibiza-Stadt mit all seinen Lichtern bot. Stefan und ich spürten, dass diese Nacht die beste Party des Urlaubs steigen würde, denn alles war perfekt. Die Stimmung der meist englischen und deutschen Gäste war einfach toll. Leider hat uns der Liebe Gott in dieser rauschenden Partynacht in den Arsch getreten, denn nach halb vier gingen die Lichter und die Musik aus. Auf der ganzen Insel gab es einen Stromausfall. Kommt vor, dachten wir und warteten geduldig. Nach eineinviertel Stunden war immer noch Stromausfall und zwei drittel der Leute waren weggegangen. Langsam wurde uns klar, dass die Party ihren Zenit überschritten hatte und wir verliessen traurig die heiligen Hallen. Ein Taxi war nicht zu bekommen und so liefen wir zu Fuss durch Ibiza Stadt, unwissend, wie der richtige Weg denn ist, folgten wir grob der Himmelrichtung in der wir unser Hotel vermuteten. Der Weg schien sehr weit zu sein und nach einer halben Stunde Fussmarsch schafften wir es, ein Taxi zu bekommen, das uns den restlichen Weg nach Playa den Bossa fuhr. Wir baten den Fahrer, uns beim Garbi rauszulassen, um zu sehen was dort noch los war. Allerdings hatte der Laden schon zu und wir liefen an ein paar Irish-Pubs vorbei, die immer noch gut besucht waren, und waren dann so gegen sechs Uhr morgens in unserem Hotel. Wir fanden, dass die Sache mit dem Stromausfall zwar schade war, aber dass es eben höhere Gewalt war und wir bis dahin eine echt gute Party hatten.

Mittwoch, September 21, 2005

Ibiza Tag 4 - Sonnenuntergang, Partyschiff und "La Comunidad" im Space


Nachdem wir diesmal das Frühstück verpennt hatten, haben wir uns auf dem Balkon Nachmittags über die Hausmacher Wurst und das Dosenbrot hergemacht. Nebenan war das Pärchen ausgezogen und stattdessen waren zwei nette Spanierinnen eingezogen. Ein Zimmer weiter wohnten ein oder zwei Freunde von denen. Jedenfalls habe ich direkt brav gefragt, ob die Musik nicht zu laut wäre, man weiss ja nie. War aber Ok so. Mittags hatten wir bei Necker-Man Jens am Pool eine Bootstour für den heutigen Freitagabend klargemacht. Nach eins, zwei San Miguel gings dann direkt auf die Sonnenliegen am Pool, wo wir bis zu unserem eben bereits erwähnten Imbiss in der Sonne rumlagen, um direkt im Anchluss gegen 18:30 mit dem Bus zur Bootstour zu starten. Mit einigen anderen Leuten von unserem und von anderen Hotels ging es nach San Antonio, wo im Hafen ein Boot auf uns wartete. Stefan und ich ergatterten auf dem Oberdeck vorne links ein paar erstklassige Sitzplätze. Langsam füllten sich die Reihen, denn es kamen noch Leute aus dem berüchtigten Punta Arabi Club im Norden der Insel. Von den Mädels her waren einige aber noch weit von den zwanzig entfernt. Aber das Durchschnittsalter generell gesehen war OK. Nach dem Ablegen konnte man direkt ein paar coole Yachten im Hafen von "San An" sehen, bevor es zu einer schönen Grotte ging, in die wir mit dem Boot reinfuhren. Dort schallte der Housebeat von der Anlage des Bootes richtig von den Felswänden zurück. Währenddessen wurde ein Fass Sangria nach dem anderen aufgemacht und an die Teilnehmer verteilt. Danach ging es weiter auf das offene Meer, um zwischen ein paar Felsen treibend zu gediegenen Klängen einen der schönsten Sonnenuntergänge zu bestaunen, den ich je gesehen hatte. Alleine dieser Anblick hat schon die ganze Bootstour gerechtfertigt. Die tief über dem Meer stehende Sonne tauchte das Meer und die Felsen in phantastische Farben und ich glaube, als die Sonne wie ein blutroter Edelstein langsam am Horizont im zu Gold erstrahlten Wasser versank, da hat jeder auf dem Boot tief in seinem Herzen den Zauber dieses einzigartigen und magischen Momentes gespürt. Auf einmal waren die meisten ganz Still und haben nur zugeschaut, mit den Gedanken in weiter Ferne. Jedenfalls wusste ich ganz plötzlich, mit wem ich diesen Moment am liebsten alleine geniessen würde, aber das gehört jetzt nicht hierher. Schnell wurden noch ein paar tolle Aufnahmen mit der Digicam gemacht. Nach diesem Naturschauspiel ging es dann in eine nahe gelegen Bucht, wo die Halogenscheinwerfer des Bootes das Wasser bis zum sandigen Grund in ca. 4-5m Tiefe erhellten. Nun folgte das "Sektflaschentauchen". es wurden Sektflaschen ins Wasser geworfen, nach denen man tauchen konnte. zuerst wollte ich bei diesem Spass nicht mitmachen, aber nachdem Stefan um 50€ mit mir wetten wollte habe ich dann doch den Sprung gewagt. Jedenfalls ist es nicht einfach mit ca. 3-4 Bechern Sangria im Kopf während dem Schwimmen im Meer genug Luft in für den Tauchgang in die Lungen zu bekommen. Schliesslich erspähte ich noch eine einsame Sektflasche, zog die Schwimmbrille über die Augen und tauchte nach Ihr. Mann, war das tief. Was habe ich mir nur eingebrockt, dachte ich mir während ich dem Meeresgrund entgegenruderte. Der Wasserdruck machte sich auch ganz gut bemerkbar, war aber noch zu aushalten. Nach einer kurzen Ewigkeit erwischte ich die Flasche im Meersand und tauchte nach oben. Gerade noch rechtzeitig, denn ich musste dringen Luft holen. Oben war ich total am Ende und schwamm auf dem Rücken einhändig zum Boot, in der anderen Hand die Sektflasche. Triumph! Ich hatte es geschafft. Auf dem Boot trocknete ich mich ab, zog mich auf der Toilette um und dann startete auf der Rückfahrt schon die Party auf dem Boot. Alle tanzten, waren gut drauf und soffen Sangria. Unserer Riesenstimmung verliehen wir durch ekstatisches Geschrei zu geilen Houserhythmen zusätzliche Wirkung, als wir direkt am weltbekannten Cafe del Mar vorbeifuhren. Nach der Bootsparty gingen wir alle zur Pussycat Bar, um in lockerer Runde noch Cocktails zu trinken. Dabei lernten Stefan und ich noch Nicole aus Trier kennen, die auch gerade in der Bar war und mit der wir ein paar Bilder schossen. Dann haben wir uns auf dem Rückweg noch mit Iris und Angie unterhalten, zwei blutjunge Mädels, anscheinend das erste mal alleine im Urlaub und Stefan hat die ganze Zeit mit denen rumgeschäkert. Jedenfalls wollte Stefan oder die Mädels, dass wir unbedingt alle nochmal in den Pool gehen. Ich hab Stefan vorgehen lassen und mich erstmal noch auf dem Hotelzimmer rumgedrückt, denn mittlerweile war mein Geburtstag und ich brauchte ein paar Minuten für meine eigenen Gedanken. So gegen halb zwei nachts bin ich dann an den Pool, wo Stefan mit den Mädels plauderte. Im Pool schwimmen war um die Zeit verboten, deswegen gingen wir zum Strand, wo das Wasser um die Uhrzeit jedoch ungewöhnlich kalt war und so gabs ein bisschen Small Talk mit den Mädels. Stefan und ich haben uns dann brav verabschiedet und haben uns auf dem Hotelzimmer frisch gemacht, um eine kleine Tour zu starten. Also mal wieder in die Tantra-Bar und dort für die von uns als heilig gepriesene "Hed Kandi" Party im El Divino am nächsten Tag eine Anzahlung zu leisten. Gleichzeitig erwarben wir nach eins, zwei Bier noch eine Karte für jeweils 18€ für das Space, das direkt gegenüber von unserem Hotel war. Die Veranstaltung nannte sich "La Comunidad" und schien von vielen Spaniern besucht zu sein. Jedenfalls vermutete ich das als wir an der Schlange anstanden um rein zu kommen. Mittlerweile war es fast 4 Uhr morgens und ein paar Mädels vor uns und begrüssten uns mit "...ahhh....los vecinos..." (die Nachbarn). Es waren unsere frisch eingezogenen Nachbarinnen mit Ihren Begleitern. Mit einem Kurzen "Hola" wurde zurückgegrüsst und bald waren wir drin. Im Space war die Hölle auf Erden. So kam es uns vor. Im grossen Saal im Erdgeschoss war der härteste Sound, den wir seit langem gehört hatten. So etwas krasses haben wir selten gehört und gesehen. Wir waren uns schnell darüber einig, dass man sowas nur mit diversen Hilfsmitteln aushalten kann und sind auf die berühmte Terrasse des Space geflüchtet und in einen kleineren Houseraum. Nach halb sechs sind wir nach etwas mehr wie anderthalb Stunden raus aus dem Space.Im Ticket war sogar ein Getränkegutschein, den wir eingelöst haben. Immerhin waren wir drin und können sagen wir habens mal gesehen. Wahrscheinlich haben wir nur den falschen Tag erwischt. ;-)

Sonntag, September 18, 2005

Ibiza Tag 3 - Nachtprogramm: Tour durch Playa den Bossa


Nach wenigen Stunden Schlaf haben wir uns Donnerstags um die Mittagszeit dann mal wieder im Sparmarkt an der Hauptstrasse mit eiskaltem San Miguel als Strandverpflegung und einer ordentlichen Ladung Bullingers (Red Bull) eingedeckt. Das müssten so ungefähr 10 Dosen gewesen sein. Nachdem wir noch für jeweils 5€ eine Ibiza-Luftmatratze erstanden, waren wir für den Strandbesuch wieder bestens gerüstet. Mit dem Ghettoblaster, aus dem sanfte Cafe-del-Mar-Töne klangen, einigen eiskalten San Miguel, guter Urlaubsliteratur und zwischendurch mal ein Nickerchen in der Sonne oder etwas Abkühlung im Meer kamen die Lebensgeister langsam wieder zu uns zurück. Am späten Nachmittag ergatterten wir ein Plätzchen am Pool der dem Hotel angeschlossenen Clubanlage. Schnell noch zwei grosse frischgezapfte Biers auf spanisch geordert und ab auf die Sonnenliege. Beim Bestellen meinte ein Kellner irgendwas auf Spanisch nach dem Motto ich hätte ja null Haare auf der Brust und zeigte stolz auf seine bepelzte Brust und grinste. Ich gab ihm nur zu verstehen, das mir das nix ausmachte und dafür wenigstens keinen Frisör brauche, was dem Mädel an der Zapfanlage zu gefallen schien, denn sie musste herzlich drüber lachen. Also locker drauf waren sie ja, die Spanier. Nach dem Abendessen haben wir uns erst mal lang gemacht und dann wieder mit dem üblichen Warmup begonnen. Dieses wurde aber gegen 24h oder später (???) durch lautes Geklopfe an der Zimmertür ruckartig unterbrochen. Auf einmal sprang Abu (so nannten wir Ihn danach einfach) in unser Zimmer und schimpfte auf spanisch, dass wir voll den Krach machten, sich jemand beschwert hätte und so weiter. Wir drehten dann brav die Musik leise und versprachen, dass wir niemanden belästigen würden. Als er unser angeheitertes Grinsen und die Bullingerdosen und die Wodkaflasche sah, flammte in seinen Augen so etwas wie Verständnis auf und er zog von dannen. Die Folge war klar: Die Party musste weitergehen. Aber nicht unserem Zimmer. Also zogen wir los. Die genauen Einzelheiten der kommenden Ereignisse bzw. deren chronologische Abfolge waren nicht leicht zu rekonstruiren am nächsten Tag. Aber Stefans Handykamera sei Dank löste sich dieses Problem auch bald in Luft auf. Zunächst verschlug es uns mal wieder in die Tantra-Bar und nach einigen Drinks zogen wir dann weiter ins "Garbi", einer örtlichen Disko, die unter dem gleichnamigen Hotel liegt. Wir also rein, der Eintritt war frei. Der Laden war mässig gefüllt. Ich bin dann der Sicherheit wegen irgendwann auf Wasser umgestiegen. Stefan blieb standhaft bei seinen Wodka Lemon. Nach etwas Tanzen auf der Tanzfläche gingen wir an die andere Bar. Dort schauten sich die ganze Zeit schon zwei Mädels nach uns um und ich ahnte was bald kommen würde. Also verzog ich mich kurz aufs Klo und als ob ichs geahnt hätte: Als ich rauskam sah ich Stefan mit den beiden quatschen. Keine Ahnung wer da jetzt wen angequatscht hatte, jedenfalls war ich dann der vierte im Bunde. Die Mädels waren sichtlich amüsiert durch die Sprachbarriere, denn wie sich herausstellte waren Sonia und Elena Italienerinnen und konnten nur ein bisschen Englisch. Also habe ich die einfach mit Spanisch zugetextet und der Rest in Englisch. Jedenfalls hatten wir den Eindruck, dass sie uns verstanden, da sie eine Einladung auf einen Drink energisch ablehnten. Nach einigen Tagen wussten wir auch warum. Wahrscheinlich hatten die Mädels Angst, dass wir Ihnen etwas reintun, denn das scheint leider auf Ibiza in diesem Sommer gross in Mode zu sein, um Frauen gefügig zu machen. Naja, hin und her, irgendwann sind Stefan und ich dann weg und haben unsere Tour weiter durchgezogen. Also raus auf die Strasse und Arm nach oben gerissen um ein Taxi anzuhalten. Wir wollten wieder in die geliebte Tantra-Bar. Da waren wir auch sofort. Nach 5€ und einer Minute Fahrt. War quasi um die Ecke. Aber bitte niemand weiter erzählen. Dort noch gemütlich ein Bierchen und dann wieder in die andere Richtung in das Bistro bei den Jet-Apartments. Dort schafften wir (ich) es noch einen richtig korrrekten Burger mit Pommes und Bier zu bestellen. Ziemlich angeschlagen traten wir den Heimweg an der Wasserlinie an. Das heisst, wir sind direkt am Meer zum Hotel gelaufen. Barfuss und mit hochgekrempelten Jeans suchte ich den Weg ins Wasser und meinte zu Stefan irgendwas mit "aufs Meer schauen und dabei über das Laben nachdenken". Da er suizidale Absichten meinerseits zu vermuten schien, zerrte er mich immer wieder zurück, bis ich ihm klarmachte, dass ich nicht baden gehen wollte, sondern nur ein bisschen Nasse Füsse haben wollte. Jedenfalls sind wir unbeschadet ins Hotel zurückgekommen.

Donnerstag, September 15, 2005

Ibiza Tag 2 - Nachtprogramm: "La Troya" im Amnesia


Nachdem wir unsere Energiereserven nachmittags am Strand vor unserem Hotel mit viel Sonnenbaden, Schlafen und Lesen wieder aufgetankt hatten, folgte nach dem Abendessen das obligatorische Warmup. Mit dabei war diesmal Miguel, den wir im Kühlregal des hiesigen Sparmarktes entdeckten. Miguel war auch für die nächsten Tage unser treuer Begleiter, doch leider schaffte er es selten über unser Warmup hinaus, so dass Stefan und ich zu vorgerückter Stunde den Weg in die Tantra-Bar schafften. Ein Mädel, das uns am Strand angequatscht hatte und Flyer verteilte, meinte, dass wir bei Ihnen günstig an Karten für das Amnesia kommen. Auf mich machte das Mädel zwar den Eindruck einer ausgeflippten magersüchtigen Blondine, die schon in unzähligen Pornos mitgespielt hat und ziemlich auf Koks ist, aber was solls, ansonsten war sie ja ganz nett. Also haben wir in der Tantra-Bar für jeweils 35€ Tickets für die Veranstaltung "La Troya" im Amnesia erworben. In der Bar hat dann jeder von uns noch zwei Budweiser zu sich genommen und dann sind wir mit einem Taxi ins Amnesia, da der Laden an der Verbindungsstrasse zwischen Ibiza-Stadt und San Antonio liegt. Reinkommen war dann auch kein Problem. In der etwas kleineren Halle, die für unseren Begriff immerhin noch stattliche Dimensionen hatte konnte man sofort erkennen, was mit "La Troya" gemeint war. Jeweils am Ende der rechteckigen Tanzfläche waren Bühnen aufgebaut, auf denen Tänzer in antiken Kostümen dem Publikum einheizten. Die Tänzerinnen trugen meist eine Tunika oder andere antike Trachten, die Herren einen Turban und goldenes Glitzerspray am Körper. Auf den Bühnen selbst war so etwas wie eine Kulisse angebracht und ich glaubte im Blitzlichtgewitter eine überdimensionale Buddha-Statue auszumachen. Die Dekoration an der Decke war schön mit Tüchern abgehangen, die im UV-Licht schön im Dunkeln strahlten. Der Sound war weniger funky-happy, sondern eher etwas härter treibend. Im grossen Saal konnte man beim Eintreten nur Menschenmassen sehen. Der Laden war gut gefüllt. Trotzdem war es kein Problem auf der Tanzfläche einen Platz zu bekommen und ohne anzuecken zu tanzen. Auch hier war der Sound etwas härter, allerdings war die Stimmung riesig. Von einer Empore aus heizten Gogotänzerinnen in weiss gekleidet dem Publikum gandenlos ein. Stefan und ich fanden allerdings, dass die für den Eintrittspreis allerdings noch zu viel an hatten. Ab und an wurde das Publikum abgekühlt durch eine Nebelkanone, die dem Namen alle Ehre machte. Der Nebel kam in einem gewaltigen, eiskalten Strahl in die Menge geschossen und erinnerte an die Gewalt eines Wasserwerfers bei den Chaostagen. Ab und zu wurde ein uns bekannter Track aus der Space 2005 CD gespielt, den wir und alle anderen Tanzenden mit lauten Jubelrufen begrüssten. Irgendwann entschloss sich Stefan dann noch zwei Wodka-Lemon für jeweils unglaublich günstige 13€ zu holen. Also um sich die Kanne zu geben war der Laden nix, da wären wir arm geworden. Allerdings war die Mischung sehr, sehr ordentlich. Gegen morgens 6 Uhr wurde dann das DJ-Pult mit Plastikplanen abgedeckt und wir konnten ahnen was jetzt kommen sollte. Schaumparty! Wir verzogen uns auf eine Empore, wo wir beim Tanzen ab und an von heissen blicken spanischer Mädels bedacht wurden. Aufgefressen haben die uns nicht, dafür sorgten dann wohl deren eifersüchtige Begleiter, so dass wir in Ruhe weitertanzen konnten. Irgendwann stand dann um 6 Uhr ein LatinLover oben auf der Empore zwischen all seinen Gogogirls und schrie das Publikum an "Quereis Espuma?", also: "Wollt Ihr Schaum?". Nach dem Herunterzählen kam das unvermeidliche. Die Schaumkanonen verrichteten Ihren Dienst und die ganze Tanzfläche wurde geflutet. Irgendwann erreichte uns oben dann auch der Schaum, so dass wir gut durchnässt wurden. Nach einer Dreiviertel Stunde sind wir in die kleinere Halle zum Trockentanzen gegangen und gegen Acht Uhr haben wir dann den Discobus nach Hause genommen. Allerdings haben wir uns nach hinten gestellt, wo noch Platz war und dann wusste ich warum nur hinten im Bus noch Platz war. Da sassen nur Schwule. Alle glückselig lächelnd mit Ihren Fächern und ich weiss nur dass ich ein ganz komisches Gefühl hatte und froh war in der Nähe des Hotels unbeschadet auszusteigen. Die ganz harten im Bus sind dann direkt ins Space gegangen, das 50m von unserem Hotel entfernt lag.
Wir sind dann direkt zum Frühstück und erstmal pennen. Alllerdings wurden wir nach 2 Stunden Schlaf immer aufgeweckt weil der Zimmerservice so einen Radau machte und diverse Mitbewohner auch. Da habe ich mir nichts sehnlicher als ein spanisches Schimpfwörterbuch gewünscht.

Mittwoch, September 14, 2005

Ibiza Tag 1 - Nachtprogramm: Club Penelope


Der erste Schock unseres Ibiza-Trips kam fÙr mich schon beim Sicherheitscheck am Frankfurter Flughafen. Dort wurde mir mein geliebtes Schweizer Taschenmesser abgenommen, das ich im Kulturbeutel hatte. Normalerweise kein Problem, wenn ich nicht auf die Idee gekommen wäre aus Platzmangel eben diesen in letzter Minute in meinem Handgepäck zu verstauen. Wie sollten wir jetzt unsere 4 Dosen Hausmacher Wurst aufbekommen, wenn uns zur Unzeit ein Hungergefühl quälen würde? Damit nicht genug: Als weitere Prüfung hatte ich meinem Sitzplatz neben einem mittlerweile feucht-fröhlichen, aber durchaus netten Brillenträger gefunden, der mir ebenso nett aber trotzdem penetrant einen Text drückte. OK, wir hatten vor dem Flug auch schon ein paar Biere intus, waren aber mittlerweile in einer flugtauglichen Entspannungshaltung. Nachdem wir im Hotel ankamen, pries ich Die Lehrerinnen meiner Spanischkurse heilig, denn mein gebrochenes Spanisch wurde dort mit einem zuckersüssen Lächeln der Rezeptionistin bedacht. Zur mittlerweile vorgerückten Stunde, einigen Wodka-Bullingers intus und in Tarnhosen zum Kamf bereit beschlossen wir einfach mal drauflos zu Ziehen. Also ab in die Bars in Playa den Bossa. Genauer gesagt in die Zanzibar, die lag nämlich direkt ums Eck, wo ich meine Spanischkenntnisse erneut für den Bestell- und Bezahlvorgang verwenden konnte. Stefan hatte mittlerweile fest den Partyplan im Auge und so erwarben wir bei den Jungs in der Bar für unglaublich günstige 30euro zwei Tickets für das "Penelope" in Ibiza-Stadt. Dort lud House-Urgestein George Morel zu einem 6Hour-Set. Da ich mich erinnerte von dem noch eine Houseplatte zu haben, vor 10 Jahren auf Strictly Rhythm rausgekommen (Officer where's ya Brother?), schien das ganze ein guter Start zu sein. Nebenbei bemerkt konnte man bei den Einpeitschern in der Bar sich auch mit Nasenpuder, Puffbesuchen und anderem eindecken, was wir aber brav bleiben liessen. Auf ein Angebot sind Stefan und ich dann eingegangen. Wir haben uns für 15eur von einem Russen in einem inoffiziellen Taxi direkt zu dem Laden fahren lassen. Dort angekommen war es mittlerweile nach 2 Uhr nachts, aber da drin war tote Hose. Anfangs waren wir enttäuscht, aber der Laden füllte sich dann gegen drei, halb vier und die Stimmung auf der Tanzfläche war dann ziemlich gut. Bald bestiegen knapp bekleidete osteuropäische Gogogirls die Emporen und heizten dem Publikum ein. In der Menge auf einer Empore glaubte ich die nette Rezeptionistin von unserem Hotel zu sehen, die mich anlächelte, also lächelte ich brav zurück. Ihre Begleiterin lächelte mich auch an und kam flugs zu mir rüber und bedachte mich mit einem Wortschwall auf Spanisch, dem ich mich kaum erwehren konnte. Nach einem kurzem Small Talk über Name, wo wir herkommen und wo es ganz nett ist und so weiter habe ich dann die Flucht auf die Tanzfläche ergriffen. Dort hat eine Fotografin uns für ibiza.tillate.com abglichtetet und am Ende unseres Urlaubes konnten wir uns hochofffiziell im Kreise der Partyminister bestaunen. Nach schönem Abtanzen, viel Schwitzen und einem Bier für 8eur sind wir dann raus aus dem Laden. Neben hielt ein Cabrio mit Kölner Kennzeichen. Nachdem wir bei der Fahrerin abgeblitzt sind, dass sie Ihre Landsleute für einen Zehner ins Hotel chauffiert, haben wir noch ein Taxi für einen unwesentlich höheren Preis ergattert. Im Hotel hätte ich alles für eine Videokamera gegeben. Unseres Dosenöffners beraubt wollte Stefan unbedingt die Dose Hausmacher Bratwurst öffnen. Unter Hilfenahme des Hotelschlüssels und zwei Monozellen aus dem Ghettoblaster gelang es unter einem Riesenkrach mal gerade zwei Löcher in das Ding zu kloppen. Da man aber unzählige Löcher mehr braucht und dabei viel mehr Krach macht, beschlossen wir das ganze sein zu lassen, da wir keinen Rausschmiss wegen Ruhestörung schon in der ersten Nacht riskieren wollten.

Mittwoch, September 07, 2005

Lebenszeichen

So, nach über einer Woche Funkstille soll es hier an dieser Stelle mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben. Der Ibiza-Urlaub ist vollbracht. Der Tag-Nacht-Rhytmus ist nach einer Woche komplett auf den Kopf gestellt und die Klimanlage hat noch einen Draufgesetzt und mir eine Erkältung beschert. Nachdem ich eben aus dem Bett gefallen bin (Heute morgen um 6 war ich zu Hause), muss ich noch meine Wäsche in Ordnung bringen und meine Gedanken sortieren. Meinen Begleiter und mich plagten schon gegen Ende unseres Urlaubs auf der Insel schreckliche Visionen von überlebensgrossen, grinsenden Nacktschnecken mit Sonnenbrille und Hawaiihemd, die uns zum Partymachen zwingen wollen. (Futurama-Fans werden wissen, wovon ich rede) . Jedenfalls habe ich beschlossen, hier auf dem Blog mal eine Art Urlaubsbericht oder Lebensbeichte abzugeben. In den nächsten Tagen wird ein detaillierter Bericht folgen. Die Skandalfotos, mit Digicam und Handykamera verewigt müssen noch gesichtet und zensiert werden, bevor sie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.