Donnerstag, September 15, 2005

Ibiza Tag 2 - Nachtprogramm: "La Troya" im Amnesia


Nachdem wir unsere Energiereserven nachmittags am Strand vor unserem Hotel mit viel Sonnenbaden, Schlafen und Lesen wieder aufgetankt hatten, folgte nach dem Abendessen das obligatorische Warmup. Mit dabei war diesmal Miguel, den wir im Kühlregal des hiesigen Sparmarktes entdeckten. Miguel war auch für die nächsten Tage unser treuer Begleiter, doch leider schaffte er es selten über unser Warmup hinaus, so dass Stefan und ich zu vorgerückter Stunde den Weg in die Tantra-Bar schafften. Ein Mädel, das uns am Strand angequatscht hatte und Flyer verteilte, meinte, dass wir bei Ihnen günstig an Karten für das Amnesia kommen. Auf mich machte das Mädel zwar den Eindruck einer ausgeflippten magersüchtigen Blondine, die schon in unzähligen Pornos mitgespielt hat und ziemlich auf Koks ist, aber was solls, ansonsten war sie ja ganz nett. Also haben wir in der Tantra-Bar für jeweils 35€ Tickets für die Veranstaltung "La Troya" im Amnesia erworben. In der Bar hat dann jeder von uns noch zwei Budweiser zu sich genommen und dann sind wir mit einem Taxi ins Amnesia, da der Laden an der Verbindungsstrasse zwischen Ibiza-Stadt und San Antonio liegt. Reinkommen war dann auch kein Problem. In der etwas kleineren Halle, die für unseren Begriff immerhin noch stattliche Dimensionen hatte konnte man sofort erkennen, was mit "La Troya" gemeint war. Jeweils am Ende der rechteckigen Tanzfläche waren Bühnen aufgebaut, auf denen Tänzer in antiken Kostümen dem Publikum einheizten. Die Tänzerinnen trugen meist eine Tunika oder andere antike Trachten, die Herren einen Turban und goldenes Glitzerspray am Körper. Auf den Bühnen selbst war so etwas wie eine Kulisse angebracht und ich glaubte im Blitzlichtgewitter eine überdimensionale Buddha-Statue auszumachen. Die Dekoration an der Decke war schön mit Tüchern abgehangen, die im UV-Licht schön im Dunkeln strahlten. Der Sound war weniger funky-happy, sondern eher etwas härter treibend. Im grossen Saal konnte man beim Eintreten nur Menschenmassen sehen. Der Laden war gut gefüllt. Trotzdem war es kein Problem auf der Tanzfläche einen Platz zu bekommen und ohne anzuecken zu tanzen. Auch hier war der Sound etwas härter, allerdings war die Stimmung riesig. Von einer Empore aus heizten Gogotänzerinnen in weiss gekleidet dem Publikum gandenlos ein. Stefan und ich fanden allerdings, dass die für den Eintrittspreis allerdings noch zu viel an hatten. Ab und an wurde das Publikum abgekühlt durch eine Nebelkanone, die dem Namen alle Ehre machte. Der Nebel kam in einem gewaltigen, eiskalten Strahl in die Menge geschossen und erinnerte an die Gewalt eines Wasserwerfers bei den Chaostagen. Ab und zu wurde ein uns bekannter Track aus der Space 2005 CD gespielt, den wir und alle anderen Tanzenden mit lauten Jubelrufen begrüssten. Irgendwann entschloss sich Stefan dann noch zwei Wodka-Lemon für jeweils unglaublich günstige 13€ zu holen. Also um sich die Kanne zu geben war der Laden nix, da wären wir arm geworden. Allerdings war die Mischung sehr, sehr ordentlich. Gegen morgens 6 Uhr wurde dann das DJ-Pult mit Plastikplanen abgedeckt und wir konnten ahnen was jetzt kommen sollte. Schaumparty! Wir verzogen uns auf eine Empore, wo wir beim Tanzen ab und an von heissen blicken spanischer Mädels bedacht wurden. Aufgefressen haben die uns nicht, dafür sorgten dann wohl deren eifersüchtige Begleiter, so dass wir in Ruhe weitertanzen konnten. Irgendwann stand dann um 6 Uhr ein LatinLover oben auf der Empore zwischen all seinen Gogogirls und schrie das Publikum an "Quereis Espuma?", also: "Wollt Ihr Schaum?". Nach dem Herunterzählen kam das unvermeidliche. Die Schaumkanonen verrichteten Ihren Dienst und die ganze Tanzfläche wurde geflutet. Irgendwann erreichte uns oben dann auch der Schaum, so dass wir gut durchnässt wurden. Nach einer Dreiviertel Stunde sind wir in die kleinere Halle zum Trockentanzen gegangen und gegen Acht Uhr haben wir dann den Discobus nach Hause genommen. Allerdings haben wir uns nach hinten gestellt, wo noch Platz war und dann wusste ich warum nur hinten im Bus noch Platz war. Da sassen nur Schwule. Alle glückselig lächelnd mit Ihren Fächern und ich weiss nur dass ich ein ganz komisches Gefühl hatte und froh war in der Nähe des Hotels unbeschadet auszusteigen. Die ganz harten im Bus sind dann direkt ins Space gegangen, das 50m von unserem Hotel entfernt lag.
Wir sind dann direkt zum Frühstück und erstmal pennen. Alllerdings wurden wir nach 2 Stunden Schlaf immer aufgeweckt weil der Zimmerservice so einen Radau machte und diverse Mitbewohner auch. Da habe ich mir nichts sehnlicher als ein spanisches Schimpfwörterbuch gewünscht.

1 Kommentar:

Bjoern hat gesagt…

mal sehen...also lebensbeichte ist da etwas übertrieben...zeitweise war ich dem begriff sehr nahe